Helfensteinisches Stadtschloss

Das ehemalige Helfensteinische Stadtschloss ist ein ursprünglich zweiflügeliger Bau aus dem 13. Jahrhundert in Geislingen an der Steige im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg.

Geschichte

Das Schloss entstand vermutlich im 13. Jahrhundert als zweiflügeliger Bau in der nordöstlichen Ecke der Stadtbefestigung, wobei der Ostflügel direkt auf der Ecke der Stadtmauer aufsaß.[1][2] Es diente als Stadtschloss der Grafen von Helfenstein, die zudem noch eine Burg oberhalb von Geislingen besaßen. 1380 wurde das Helfensteinische Schloss erstmals in einem Vertrag des sogenannten Wilhelmsbund, einem Verteidigungsbündnis verschiedener Adeliger, erstmals erwähnt.[3] 1396 ging die Stadt Geislingen an die Reichsstadt Ulm über. Das Schloss wurde Wohn- und Amtssitz des Ulmischen Vogts und ab 1635 erst Sitz des Visierers, eines Amts zur Bestimmung von Flüssigkeitsmengen und der Einziehung der Weinsteuer, und des Umgelters sowie des Oberamts-Gegenschreibers.[3][4][5] Nach dem Übergang Geislingens an Württemberg wurde das Gebäude Sitz des Kameralamts des Oberamts Geislingen bzw. dessen Nachfolgers, des Finanzamts der Stadt Geislingen.[6] 1821 und 1822 musste der nördliche Flügel des Schlosses wegen Baufälligkeit abgebrochen werden.[5] Anfang der 1970er Jahre wurde der noch verbliebene Ostflügel grundlegend umgebaut.[2] Heute befinden sich im Helfensteiner Stadtschloss die Technischen Ämter der Stadt Geislingen.[1]

Literatur

  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 1: Nordost-Alb – Wandern und entdecken zwischen Aalen und Aichelberg. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach 1988, ISBN 3-924489-39-4, S. 251–254.

Einzelnachweise

  1. a b Informationen der Stadt Geislingen an der Steige zum Helfensteinischen Schloss. Eingesehen am 23. Juni 2014.
  2. a b Dagmar Zimdars [Bearb.]: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg I. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München, 1993, ISBN 3-422-03024-7, S. 254.
  3. a b Georg Burkhardt: Geschichte der Stadt Geislingen an der Steige. Thorbecke, Konstanz, 1963, S. 101f.
  4. Gottlieb Weitbrecht: Wanderungen durch Geislingen und seine Umgebung. 2. verbesserte Auflage, Eigenverlag, Geislingen, 1896, S. 11.
  5. a b Walter Ziegler: Der Kreis Göppingen. Theiss, Stuttgart, 1985, ISBN 3-8062-0374-1, S. 137.
  6. Beschreibung des Oberamts Geislingen. Herausgegeben von dem Königlich statistisch-topographischen Bureau; unveränderte Neuauflage der Fassung von 1844, Bissinger, Magstadt, 1973, S. 122.

48.61539.84355Koordinaten: 48° 36′ 55,1″ N, 9° 50′ 36,8″ O

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