Lutz Pistor

Lutz Pistor (auch Ludwig) (* 29. August 1898 in München; † 27. Dezember 1952 in München) war ein deutscher Bauingenieur und Hochschullehrer.

Leben

Nach Kriegsdienst und Studium arbeitete Pistor als Assistent an der Technischen Hochschule München. Nach seiner Promotion (1925) war er als Bauingenieur und Chefkonstrukteur in der Bauindustrie tätig. 1933 schloss er sich der NSDAP an. 1935 wurde er ordentlicher Professor für Massivbau (Beton, Stahlbeton, Stein, Holz) an der TH München. Zugleich war er seit 1936 Direktor der amtlichen Materialprüfstelle.

Von 1938 bis 1945 war Pistor Rektor der TH München. In dieser Zeit beförderte er "kriegswichtige Forschungsprojekte" und diente der Hochschule außerdem NS-Größen an, die hier gelehrt oder studiert hatten, wie etwa Reichsminister und Generalgouverneur Hans Frank, der von 1927 bis 1929 Assistent am Institut der Rechtswissenschaft der Technischen Hochschule war.[1]

Von 1940 bis 1945 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war auch Alpenvereinsfunktionär im Deutschen Bergsteigerverband und im Führerstab des Fachamtes Bergsteigen unter Paul Bauer.[2]

Nachdem Pistor 1945 aus politischen Gründen entlassen worden war, wechselte er in die Zementindustrie und wurde 1948 Vorsteher der Technischen Abteilung der Portland Zement-Werke Heidelberg A.G.

Veröffentlichungen

  • Hochschule, Wissenschaft und Technik; 1939
  • Bemessungstafeln für Stahlbetonbau; Elsner, 1944
  • Die Berechnung von Stahlbetonquerschnitten mit Vorspannung; 1949

Literatur

  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8. S. 130–131.

Einzelnachweise

  1. Martin Pabst: Hochschule im Nationalsozialismus MUT-Mitteilung 1-2007 - Technische Universität, München 2007
  2. Zebhauser: Alpinismus im Hitlerstaat: Gedanken, Erinnerungen, Dokumente (= Dokumente des Alpinismus, Band 1), Berverlag Rother, München 1998, ISBN 3-7633-8102-3.
Direktoren, Rektoren und Präsidenten der Technischen Hochschule/Universität München

Direktoren (1868–1903): Karl Maximilian von Bauernfeind | Wilhelm von Beetz | August von Kluckhohn | Karl Maximilian von Bauernfeind | Karl Haushofer | Egbert von Hoyer. Rektoren (1903–1976): Walther von Dyck | Friedrich von Thiersch | Moritz Schröter | Siegmund Günther | Heinrich von Schmidt | Karl Lintner | Karl Heinrich Hager | Walther von Dyck | Jonathan Zenneck | Kaspar Dantscher | Johann Ossanna | Richard Schachner | Anton Schwaiger | Albert Wolfgang Schmidt | Lutz Pistor | Hans Döllgast | Georg Faber | Robert Vorhoelzer | Ludwig Föppl | Hans Piloty | August Rucker | Robert Sauer | Ernst Schmidt | Max Kneissl | Gustav Aufhammer | Franz Patat | Heinrich Netz | Gerd Albers | Horst von Engerth | Heinz Schmidtke | Ulrich Grigull. Präsidenten (seit 1976): Ulrich Grigull | Wolfgang Wild | Herbert Kupfer | Otto Meitinger | Wolfgang A. Herrmann | Thomas Hofmann

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Personendaten
NAME Pistor, Lutz
ALTERNATIVNAMEN Pistor, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bauingenieur und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 29. August 1898
GEBURTSORT München
STERBEDATUM 27. Dezember 1952
STERBEORT München