Rechteckchor

Der Rechteckchor ist in der Kirchenarchitektur ein quadratischer oder rechteckiger Raum mit geradem (flachem, plattem) Schluss. In seiner Funktion als Sanktuarium ist er mit den aufwändigeren Formen der Apsis und des Polygonalchors identisch.[1]

Beschreibung

Um den Rechteckchor ohne Vierung oder Querschiffe überhaupt sichtbar zu machen, ist er meist als eingezogener Chor ausgebildet und hat daher eine geringere Breite als das Kirchenschiff.

Der Rechteckchor ist die übliche Form des Chorabschlusses bei einfachen Saalkirchen. Wegen der betonten Schlichtheit der Bauform kommt der Rechteckchor aber auch bei monumentalen Zisterzienserkirchen oder Bettelordenskirchen sowie in der englischen Gotik (square east end) vor.

  • Dorfkirche Kehrberg, Brandenburg mit eingezogenem Rechteckchor
    Dorfkirche Kehrberg, Brandenburg
    mit eingezogenem Rechteckchor
  • Johanneskirche, Escomb, England mit eingezogenem Rechteckchor
    Johanneskirche, Escomb, England
    mit eingezogenem Rechteckchor
  • Kathedrale von Laon, Frankreich ohne Einzug
    Kathedrale von Laon, Frankreich
    ohne Einzug
  • Zisterzienserkloster Løgum, Dänemark ohne Einzug
    Zisterzienserkloster Løgum, Dänemark
    ohne Einzug
  • St. Dionysius, Sinz, Saarland ohne Einzug
    St. Dionysius, Sinz, Saarland
    ohne Einzug

Siehe auch

  • Chor (Architektur)

Literatur

  • Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Sonderausgabe. Orbis Verlag, München 1988, ISBN 3-572-05927-5, S. 437.
  • Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 7. Februar 2024), S. 387.

Einzelnachweise

  1. Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 7. Februar 2024), S. 387.