Juan de Ayolas

Aufteilung Südamerikas 1534–1539

Juan de Ayolas (* 1510 in Briviesca, Burgos; † 1537 in Candelaria im Gran Chaco, Paraguay)[1] war ein spanischer Conquistador.

Biographie

Juan de Ayolas und seine Freunde Domingo Martinez de Irala und Juan Salazar waren Teilnehmer der am 24. August 1535 in Sanlúcar de Barrameda gestarteten Expedition von Pedro de Mendoza nach Südamerika, die dem portugiesischen Vordringen ein Ende bereiten und damit die Einhaltung der territorialen Besitzrechte beider Länder gemäß dem Vertrag von Tordesillas (1494) durchsetzen sollte. Als sein Mayordomo („Haushofmeister“ oder „oberster Diener“) gründete er im Jahre 1536 zusammen mit Mendoza das Fort und die Ansiedlung Nuestra Señora del Buen Ayre, aus der später die Stadt Buenos Aires hervorgehen sollte.

Im Verlauf einer ersten Erkundungsreise mit Domingo Martinez de Irala, um eine Verbindung mit Peru herzustellen, sowie Lebensmittel von den Indigenen zu erhalten, stellten sich die beiden Kaziken Lambaré und Yanduvazuvi Rubicha des Stammes der Guarani in den Weg. Nach der Kapitulation der Eingeborenen wurde am 15. Juni 1536 von Juan de Ayolas das Fort Corpus Christi gegründet. Aufgebaut mit der Hilfe der benachbarten Indigenen und zwar ganz in der Nähe der früheren Niederlassung Sancti Spiritus, die von Sebastian Capoto gegründet wurde. Corpus Christi selbst wurde am 3. Februar 1539 durch die Timbues zerstört.

Von Pedro de Mendoza beauftragt begab sich Juan de Ayolas mit einer Streitmacht von 400 Mann und acht flachen im Land gebauten Brigantinen flussauf-wärts durch das Gebiet der Quiloaza und Mocareta Stämme. Zurück blieben in Buena Esperanza als Garnison 150 Mann unter dem deutschen Hauptmann Karl Doberin. Am 2. Februar 1537 gründete Juan de Ayolas Fuerte Candelaria, 21,5 Grad Südl. Breite. Das heißt in der Nähe der heutigen Stadt Fuerte Olimpo, im Mündungsgebiet des Rio Branco (Paraguay) Als Platzkommandant ernannte er seinen Weggefährten Domingo Martinez de Irala.

Pedro de Ayolas drang nun mit etwa 170 Mann bis an die Südgrenze des Inkareichs vor. Domingo Martinez de Irala erhielt von Ayolas die Weisung sechs Monate auf seine Rückkehr zu warten. Auf seiner Rückreise, dezimiert durch Krankheit und Strapazen mit einigen Gold- und Silberartefakten fand er das Fort Candelaria nach 13 Monaten seit seinem Aufbruch verlassen vor. Irala wartete gemäß dem Chronisten Ovideo acht bis neun Monate – vergeblich. Die Flussschiffe drohten zu zerfallen. Hunger und Krankheiten nagte an der Moral der Truppe. Unter solchem Druck kehrte Irala nach Buena Esperanza zurück. Ein Trost für Juan de Ayolas schien die freundliche Haltung der Indigenen Payagua zu sein. Es war jedoch eine Falle – alle 130 Mitglieder, mit Ausnahme eines christlichen Chane-Indianers, seines Expeditionscorps wurden in Candelaria von den Indianern getötet; die mitgebrachten Gold- und Silberartefakte gestohlen. Don Pedro de Mendoza veranlasste am 15. Februar 1537 eine Suchexpedition unter Juan de Salazar y Espinosa und Gonzalo de Mendoza. Diese brachte jedoch nur wenig Klarheit in die Angelegenheit.

Ehrungen

Aufgrund seines Engagements wurde Juan de Ayolas von Pedro de Mendoza während dessen Heimreise nach Spanien, auf welcher er kurz vor seiner Ankunft auf den Kanarischen Inseln verstarb, zum Gouverneur der von Karl V. neugeschaffenen Überseeprovinz Neu-Andalusien (später Río de la Plata und Paraguay) ernannt. Wegen seiner Expeditionsreise, auf der ihn der Tod ereilte, konnte er das Amt jedoch nicht ausüben. Sein Nachfolger wurde Domingo Martínez de Irala.

Eine etwa 17.000 Einwohner zählende Stadt im Süden Paraguays trägt den Namen Ayolas.

Literatur

  • Siegfried Huber Entdecker und Eroberer - Deutsche Konquistadoren in Südamerika, Walter Verlag Olten 1966
  • Ulrich Schmidel - Wahrhafte Historie einer wunderbaren Schifffahrt, Edition Erdmann - Verlag Römerweg

Weblinks

  • Juan de Ayolas – Geschichte (spanisch)
  • Juan de Ayolas und Domingo Martínez de Irala – Geschichte (spanisch)

Anmerkungen

  1. Geburts- und Todesjahr schwanken je nach Quelle

Regentschaft von Karl I.: Pedro de Mendoza | Juan de Ayolas | Francisco Ruíz Galán | Domingo Martínez de Irala | Álvar Núñez Cabeza de Vaca | Juan de Sanabria | Diego de Sanabria | Alvaríz de Paz | Domingo Martínez de Irala

Regentschaft von Philipp II.: Gonzalo de Mendoza | Francisco Ortiz de Vergara | Felipe de Cáceres | Juan Ortiz de Zárate | Diego Ortiz de Zárate | Juan de Garay | Alonso de Vera y Aragón | Juan Torres de Vera y Aragón | Hernando Arias de Saavedra | Fernando de Zárate

Regentschaft von Philipp III.: Juan Ramírez de Velasco | Hernando Arias de Saavedra | Diego de Valdés | Francés de Beaumont | Hernando Arias de Saavedra | Diego Martín de Negrón | Mateo Leal de Ayala | Hernando Arias de Saavedra | Diego de Góngora

Regentschaft von Philipp IV.: Alonso Pérez de Salazar | Francisco de Céspedes | Pedro Esteban Dávila | Mendo de la Cueva y Benavidez | Ventura Mojica | Andrés de Sandoval | Jerónimo Luis de Cabrera | Jacinto Lariz | Pedro Baigorrí Ruiz | Alonso Mercado y Villacorta | Juan Martínez de Salazar

Regentschaft von Karl II.: Andrés de Robles | José de Garro | José de Herrera y Sotomayor | Agustín de Robles | Manuel de Prado y Maldonado

Regentschaft von Philipp V.: Alonso Juan de Valdés e Inclán | Manuel de Velasco y Tejada | Juan José de Muliloa | Alonso de Arce y Soria | José Bermúdez de Castro | Baltasar García Ros | Bruno Mauricio de Zabala | Miguel de Salcedo y Sierraalta | Domingo Ortiz de Rozas | José de Andonaegui

Regentschaft von Ferdinand VI.: Pedro Antonio de Cevallos

Regentschaft von Karl III.: Francisco de Paula Bucarelli y Ursúa | Juan José de Vértiz y Salcedo

ab 1776: Vizekönigreich Río de la Plata

Normdaten (Person): GND: 139612467 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nr90000057 | VIAF: 101333927 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Ayolas, Juan de
KURZBESCHREIBUNG spanischer Conquistador
GEBURTSDATUM 1510
GEBURTSORT Briviesca
STERBEDATUM 1537
STERBEORT Candelaria (Paraguay)